Seltene Jupiter-Uranus Begegnung

Ein Überholmanöver im äußeren Sonnensystem, das nur alle 13,8 Jahre stattfindet war dieser Tage – wenn auch schwierig – zu beobachten. Am 20./21. April 2024 zog Jupiter am deutlich ferneren und schwächeren Uranus vorbei. Während es am Abend des 20. April bedeckt war, konnte ich zwischen rasch ziehenden Wolken am Abend des 21. eine Beobachtung versuchen. Das Planetentreffen fand durch die perspektivische Sonnennähe der Beteiligten nur in der Dämmerung und zudem horizontnah statt. Es galt also einen Zeitpunkt zu erwischen, an dem es dunkel genug für den schwachen Uranus war, gleichzeitig die Objekte noch nicht zu tief im Horizontdunst stehen. Während der helle Jupiter natürlich leicht zu sehen war, dauerte es bis fast zuletzt, bis mir auch Fotos mit Uranus gelangen. Zwischen beiden Planeten lag etwa ein halbes Grad (also ein Vollmonddurchmesser), Uranus steht nordwestlich. Uranus ist rund acht Größenklassen schwächer als Jupiter, spielt mit seiner Helligkeit aber in einer ähnlichen Liga wie die hellsten Jupitermonde, von denen drei ebenfalls zu sehen sind (oben: Ganymed und Europa; unten, etwas in den Wolken: Io). Die Kamera war eine Lumix FZ300 mit 600mm Zoom Blende 2,8. Die nächste Gelegenheit, die beiden Planeten so nah beieinander zu sehen, ergibt sich erst im September 2037! Paul Hombach

Mehr Impressionen von der Sonnenfinsternis 8. April 2024

Die zwölfköpfige Reisegruppe zur SoFi nach Chester/Illinois konnte die Finsternis bei bestem Wetter beobachten, wie bereits von Daniel Fischer unter https://bonnstern.wordpress.com/…/sonnenfinsternis…/ beschrieben. Ergänzend zur seiner Bilderstrecke hier eine Auswahl meiner Bilder. Meine Aufnahmen während der Totatität entstanden mit einer Canon 100D an einem 80/640mm Fluorit, den ich während der partiellen Phasen zur Projektion benutzte. Ich zeige hier meine Originalbilder von Korona und Diamantring/ Drittem Kontakt, dazu Versuche, in Fitswork (Stacking, Bearbeitung mit Larson-Sekanina-Filter) mehr Koronadetails herauszuarbeiten – einmal aus vier Bildern, dann „debayered“ wodurch die Farbe wieder dabei ist. Zuvor beim Zweiten Kontakt hatte ich technische Probleme, es gelang inzwischen aber, aus Bildern eine Kollage zu erstellen. Zusätzlich hatte ich ein kleines Temperatur-Experiment durchgeführt und alle 10 Minuten die Temperaturanzeige eines im Schatten platzierten Funkweckers notiert. Beim Plot der Daten als Grafik half unser Mitreisender Philip Biessey. Man sieht, dass die Temperatur ordentlich durch die SoFi fällt und das Minimum nach der Totalität (markiert durch grauen Balken) liegt – wie schon mit gleicher Methode im August 2017 bei der SoFi in Oregon gemessen. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und unserem schönen Beobachtungsstandort oberhalb des Mississippi. Inzwischen gibt es auch eine SoFi-Spezial-Folge im Podcast „Gemeinsam durch die Galaxis“ Alle Bilder (außer Grafik des Planetariums Bochum) (c) Paul Hombach

SoFi Mosaik P. Hombach
Collage einiger Bilder rund um den Zweiten Kontakt, 80/640mm Refraktor, Canon 100D
Korona 8.4.2024 1/6s Paul Hombach
Eine meiner länger belichteten Koronen: 1/6s bei ISO 100 und f/8
Korona Fitswork 1 P. Hombach
Koronastack in Fitswork aus vier unterschiedlich langen Belichtungen, Larson-Sekanina-Filter
Korona Fitswork 2 P. Hombach
Fitswork-Bearbeitung, diesmal mit Debayer.
Diamantring 8.4.2024 P. Hombach
Diamantring und zahlreiche Protuberanzen beim Dritten Kontakt. Besonders die Protuberanz „auf sechs Uhr“ war schon mit freiem Auge während der Totalität auffällig!
Nach Drittem Kontakt 8.4.2024 P. Hombach
Kurz nach dem Dritten Kontakt wächst die Sichel – z.T. noch von Bergen am Mondrand eingeschnürt – wieder an, während die Protuberanzen noch hell leuchtend sichtbar sind.
Weitwinkelaufnahme mit der Sony RX100Va: Die verfinsterte Sonne ist von Jupiter und Venus flankiert.
Sonnensichel Projektion 8.4.2024 P. Hombach
Nach der Totalität wird mein Refraktor wieder zur Projektion genutzt.
Temperaturkurve SoFi 2024 P. Hombach
Auswertung meines Temperaturexperiments. Gemessen am Maximum vor der SoFi fiel die Temperatur um 9,2°C. Das Minimum tritt zeitversetzt nach der Totalität (grauer Balken) ein.
Podcast Planetarium Bochum Sonnenfinsternis
Die Podcastfolge zur SoFi, u.a. hier!

Sonnenfinsternis über Süd-Illinois

Zum zweiten Mal in weniger als sieben Jahren lag die Kleinstadt Chester im Süden des US-Bundesstaats Illinois am 8. April 2024 im Kernschatten des Mondes, und wie schon 2017 herrschte erneut bestes Wetter in der Region der sich kreuzenden Totalitätszonen. Nach ersten Bilderstrecken hier bzw. hier, hier, hier und hier nun 99 Bilder hier! Und das ist zu sehen:

Auftritt von Susanne Hüttemeister und dem Autor in der öffentlichen Bücherei in Chester am 6. April vor rund 50 Zuhörern.

Besuch auf der SoFi-Expo an der Southern Illinois University in Carbondale am 7. April (ein langer Video-Bericht von dort und von der SoFi Tags darauf im Stadion gleich nebenan, die hier und hier live übertragen und über die z.B. hier danach berichtet wurde) …

… gefolgt von Abstechern südlich von Carbondale nach Makanda (wo jedwedes Parken gekostet hätte, daher keine Bilder; so war die SoFi dort) und an den Cedar Lake in der Nähe des Kreuzungspunkts der Zentrallinien beider Finsternisse …

… und wieder in Chester einem weiteren Vortrag im Cohen Memorial Home vor 37 Gästen einer privaten Beobachtungs-Party (Foto von Sandra McBride Starr, alle anderen vom Autor).

Am 8. April im Stone House nebenan Beobachtung der partiellen Phasen in Projektion und direkt durch eine SoFi-Brille, anwesend insgesamt 51 Personen – von denen eine wohl kurz fliegende Schatten einfing.

Die letzten Sekunden vor dem zweiten Kontakt …

… und die Totalität über dem Mississippi Richtung Missouri, begleitet von Venus (darunter) und Jupiter: Aufnahmen mit einer Lumix DMC-FZ300 und einem einfachen Handy mit Super-Weitwinkel. Video-Clips der Totalität von anderen Gästen gibt es hier, hier und hier.

Gegen Ende der Totalität war markant ‚auf 6 Uhr‘ eine helle große spitze Protuberanz freigegeben worden, dann beendete der dritte Kontakt das Schauspiel, …

… aber auch der abziehende Schatten war noch einmal dramatisch anzuschauen. Besonders gute Aufnahmen der Finsternis gibt es von diesem Gast des Stone House. [Daniel Fischer. NACHTRÄGE: eine Podcast-Episode (mit O-Tönen vom zweiten und dritten Kontakt in den Minuten 15 und 32-33) und noch mehr Bilder aus Chester]

Komet Pons-Brooks über Illinois

3.2 Sekunden bei ISO 6400 und maximaler Brennweite

6 Sekunden bei ISO 3200 und maximaler Brennweite

5 Sekunden bei ISO 3200 und mittlerer Brennweite

8 Sekunden bei ISO 3200 und eher kurzer Brennweite

13 Sekunden bei ISO 1600 und kurzer Brennweite

Etwas außerhalb der Kleinstadt Chester im Randolph County im Süden des US-Bundesstaats Illinois gelangen gerade diverse Aufnahmen des nach einem Ausbruch etwa 4.0 mag. hellen Kometen 12P/Pons-Brooks in der späten Abenddämmerung gegen 20:40 CDT = 3:40 MEZ am 7. April mit einer Lumix FZ300: Wie schon am Abend zuvor stand der Komet auf halber Strecke zwischen Jupiter und Hamal, im Fernglas leicht aber nicht auffällig und mit bloßem Auge gar nicht zu sehen. Und Unmengen Satelliten (mutmaßlich Starlink-Glints) und Flugzeuge … [Daniel Fischer]

Astronomisches im Deutschen Museum

Anlässlich des Festakts zum 100. ‚Geburtstag‘ des modernen Projektions-Planetariums im Deutschen Museum in München – siehe z.B. den Live-Thread hier = hier und Postings hier, hier und hier – ein Blick auf die derzeit dort gezeigten astronomischen Highlights.

Der Star ist natürlich der nämliche allererste Projektor, das Modell I von Carl Zeiss, hier von drei Seiten möglichst reflexfrei aufgenommen, indem eine Handy-Kamera an das Glas der Vitrine gepresst wurde (vor 10 Jahren war er so präsentiert worden). Ein Gerät stattlichen Ausmaßes übrigens …

… das derzeit das Herzstück einer Sonderausstellung zu 100 Jahren Planetarium ist (mehr hier, hier und hier), wo sich zu dem Modell I (links hinten) eine Reihe seiner Nachfolger gruppieren …

… aber auch die wenigen Überreste des großen Kopernikanischen Planetariums, einer riesigen Orrery ebenfalls von Carl Zeiss, die 1925 mit dem neuartigen „Ptolemäischen“ Planetarium im Museum gepaart war: oben die Laufwerke mit den Planeten Jupiter, Saturn (dessen Umlaufbahn einen Durchmesser von 11.2 Metern hatte) und Mars, unten das Laufwerk des Merkur.

Das Prachtstück der Sonderausstellung ist das ungemein detailreiche und große Astrolabium von Erasmus Habermel in niederländischer Bauweise aus dem Jahr 1588.

Eine Astronomische Kunstuhr mit Planetarium und Himmelsglobus von etwa 1770.

Ein Himmelsglobus von Johann Elert Bode von 1804.

Und ein Kopernikanisches Planetarium von Sendtner von 1906 – die Sonderausstellung läuft noch bis zum 28. Januar 2024.

In der regulären Optik-Abteilung des Deutschen Museums finden sich in der ganz neuen „Schatzkammer“-Großvitrine zahlreiche Teleskope der Anfangszeit sowie ein ausnehmend winziges Spiegelteleskop von Jan van der Bildt aus der 2. Hälfte des 18. Jh. (Mitte; da es aus dem friesischen Franeker stammt, war es quasi räumlich wie zeitlich ein Nachbar von Herrn Eisinga und seiner Orrery) und ein Spiegelteleskop von Leon Foucault aus der Mitte des 19. Jh.

Die Raumfahrt-Abteilung konzentriert sich auf Raketen, Satelliten und Astronautik, hat aber auch einen ‚großen Brocken‘ Astronomie(-Geschichte) zu bieten: den Freeflyer ASTRO-SPAS, der vom Space Shuttle ausgesetzt und wieder eingefangen wurde. Hier ist er mit dem Atmosphären-Tekleskop CRISTA ausgestellt: Seine andere Nutzlast, das UV-Teleskop ORFEUS, befindet sich in der Universität Tübingen.

Im Rahmen einer immensen Modernisierung des Museums gibt es derzeit keine reguläre Astronomie-Abteilung: Auf u.a. sie muss noch bis 2028 gewartet werden. Dafür soll das Deutsche Optische Museum in Jena dem Vernehmen nach 2025 wieder eröffnen, ebenfalls reich an Astronomischem. [Daniel Fischer]

Günstige Merkur Morgensichtbarkeit

Im Moment gibt es eine günstige Morgenerscheinung Merkurs. Wer den innersten Planeten des Sonnensystems noch nicht gesehen hat, kann ihn bei freier Sicht zum Horizont rund eine oder dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang bequem mit bloßem Auge im Osten in der Morgendämmerung finden. Die viel hellere Venus steht ein gutes Stück rechts oberhalb und kann als erste Orientierung dienen. Die Merkursichtbarkeit geht noch bis in die ersten Oktobertage, Venus wird ihre Rolle des Morgensterns bis in das neue Jahr hinein spielen.

P. Hombach

Merkur, Venus am Morgen des 24.9.2023. Bild: Paul Hombach

Merkur (links unten) und der strahlende Morgenstern Venus am Morgen des 24.9.2023. Bild: Paul Hombach

Eisingas ‚Planetarium‘: Weltkulturerbe!

Als ich diesen Juli das Eise Eisinga Planetarium in der niederländischen Provinz Fryslân (Friesland) besuchte, war die Entscheidung schon so gut wie gefallen – und heute hat die UNESCO verkündet, dass diese uhrwerksgetriebene extrem präzise Darstellung des aktuellen Sonnensystems, gebaut von 1774 bis 1781 und fast durchgehend und bis heute in Betrieb, als Weltkulturerbe eingetragen worden ist. Es handelt sich um eine „Planetenmaschine“ oder Orrery, für die aber bis zur Erfindung des ptolemäischen Projektions-Planetariums vor 100 Jahren auch das Wort ‚Planetarium‘ gebraucht wurde.

Das Gebäude, das in dem sich die Anlage befindet, liegt dem Rathaus gegenüber im Zentrum der Kleinstadt Franeker; zwischen beiden erinnert über einer Gracht eine Gedenktafel an den Wollkämmer Eise Jeltes Eisinga, der quasi als Hobby und im Verborgenen dieses Unikat schuf. Hinter der schlichten Fassade befinden sich verblüffend viele Räume, die heute ein beachtliches astronogeschichtliches Museum beherbergen, und weit hinten …

… steht man – im Rahmen von Touren, die besser Tage im Voraus reserviert werden – plötzlich im kleinen Wohnzimmer der Eisingas (Betten und eine kleine Küche inklusive), dessen komplette Decke vom Sonnensystem eingenommen wird.

Dessen Planeten ziehen auf den korrekten elliptischen Bahnen, wobei es mit dem Saturn endet – der Uranus wurde erst im Jahr der Fertigstellung entdeckt und nicht mehr integriert, was angesichts des begrenzten Raumes auch schwerlich möglich gewesen wäre.

Zahlreiche weitere Displays ergänzen die Anlage, die im Prinzip auf vollautomatischen Betrieb ausgelegt ist – lediglich Schaltjahre müssen (nach genauen hinterlassenen Anleitungen) von Hand korrigiert und alle 22 Jahre die Scheibe mit den Jahreszahlen ausgetauscht werden.

Auch der faszinierende Uhrwerksmechanismus über dem Wohnzimmer, der die Planeten und alle anderen Displays simultan antreibt und in dessen Berechnung und Konstruktion Eisinga enorme mathematische Kenntnisse einfließen ließ, kann bestaunt werden …

… während in einem der vielen Museumsräume (die Ausstellung wird noch anderweitig gewürdigt) ein Hands-On-Modell die Prinzipien klar macht: Das Gewicht darf hochgezogen werden, dann setzt sich das Uhrwerk in Gang, und die „Planeten“ kommen in Bewegung.

Zum Schluss noch eine Spurensuche im Dorf Dronryp, ein paar Kilometer östlich von Franeker: Hier finden wir – auf wenigen Metern! – das Geburthaus Eisingas, …

… ein (in Westfriesisch beschriftetes) Denkmal direkt gegenüber, hinter dem wiederum schon die Salviuskirche zu erkennen ist, …

… neben deren Eingang eine Tafel von 1844 an Eisinga erinnert (die einzige Kirche mit dem Wort „Planetarium“ an der Wand?), …

… und vor welchem sich das Grab seines Vaters Jelte Eises Eisinga befindet, dessen mathematisch gehaltvolle Grabplatte der Sohn gestaltet hatte, und in dem dann auch dieser selbst beigesetzt wurde. (Die Platte ist nach zeitweise falscher Restaurierung seit 2020 wieder in korrektem Zustand.)

Schlagartig der Welt bekannt geworden war die – damals fast fertige – Planetenmaschine 1780 durch den Bericht eines Professors der 1585 bis 1811 bestehenden Universität von Franeker, der rasch überall in Europa in mehreren Sprachen und darunter auch Deutsch erschienen war: Van Swindens vor Begeisterung übersprudelnder Text prägt die verbreitete Einschätzung von Eisinga als autodidaktischem Genie, das isoliert ein Wunderwerk schuf („merkwürdig“ bedeutete damals übrigens „bemerkenswert“ und nicht „seltsam“), bin in die Gegenwart.

Doch kurz nach dem Besuch am 17.7. wurde mir ein noch unveröffentlichtes Paper zugeschickt, das ein Groninger Wissenschaftshistoriker als Teil der UNESCO-Bewerbung verfasst hatte und das die erste Arbeit in Englisch zu neueren Erkenntnissen über Eisingas Vita sei; eine frühere Version ist heute in den Welterbe-Zusatzunterlagen auf den PDF-Seiten 33-48 erschienen. Und siehe da: Eisinga war – obzwar beruflich in Handwerk und Wirtschaft tätig – durchaus in das akademische Leben seiner Zeit eingebunden (es schickte sich damals einfach, sich mit Astronomie u.ä. zu befassen!) … und sein mathematisch begeisterter Vater dürfte ihn zum Bau der Planetenmaschine angeregt und dabei auch ordentlich Hand angelegt haben. Die Hintergründe der erstaunlichen Konstruktion werden so eher noch bemerkenswerter. [Daniel Fischer. NACHTRAG: 86 Fotos aus Franeker, auch aus dem Museumsbereich (das andere große Objekt ist das praktisch zeitgleich in Frankreich entstandene Astronomische Kabinett von Jean Paulus), und Dronryp in voller Auflösung in diesem = diesem Album]

Das ist das „Universe on Tour“

Ein Besuch bei einer der großen Wanderausstellungen im Wissenschaftsjahr 2023 „Unser Universum“ vor 5 Tagen während ihres Auftritts in Göttingen (heute ist sie schon in Fulda und wird bis September noch 9 weitere Städte aufsuchen):

„Universe on Tour – Licht aus! Sterne an!“ besteht aus zwei benachbarten Kuppeln und einen (nicht zwingend besetzten) Empfangs-Zelt, wo ggf. der Zugang zum Planetarium geregelt wird.

Dies ist das Ausstellungs-Zelt, das jederzeit betreten werden kann, …

… mit einem Desk für allgemeine Auskünfte und Ausstellungstafeln und Bildschirmen …

… in einem Halbrund und weiteren im Raum, wobei das Universum …

… im Wesentlichen nach Wellenlängen und Informationsquellen sortiert ist.

Es schließt sich ein Ausstellungsbereich lokaler Astro-Institute an …

… und Werbung für das Citizen-Science-Projekt „Nachtlichter“ beschließt den Rundgang.

Der Raum im Zelt erscheint auf den Fotos – mit Ultra-Weitwinkel – größer als er sich anfühlt … vor allem, wenn gerade eine Schulklasse zu Gast ist. 🙂

Und das ist die Planetariums-Kuppel mit 10 m Durchmesser, wo ab 9 Uhr früh alle 45 Minuten …

… mit einem High-End-Beamer und Fischaugen-Objektiv eine halbstündige Show …

… gezeigt und in der Regel von einem lokalen Wissenschaftler live kommentiert wird.

Wie auch die Ausstellung besteht die Show zu ca. 3/4 aus fixem Material, …

… das an Ende durch örtliche Beiträge ergänzt wird. Die 40 Sitz- und Liegestuhl-Plätze sind zwar nicht immer alle belegt, aber es empfiehlt sich eine Reservierung für eine bestimmte Vorführung, und Einlass ist natürlich auch nur in der Viertelstunde vor deren Beginn.

Gelegentlich finden sich auch ortsnahe Amateurastronomen ein, die mit mobilen Teleskopen die Sonne und ggf. auch die Venus oder dem Mond am Taghimmel zeigen. Und es gibt jeweils eine Reihe Vortragsveranstaltungen, i.d.R. in der Planetariumskuppel und meist abends.

Etwas abseits parken die LKWs, mit denen die Roadshow kreuz und quer durch’s Land reist: In Fulda ist sie noch bis zum 18. Juni, es folgen Bamberg 28.6.–2.7., München 5.–9.7., Reutlingen 12.–16.7., Heidelberg 19.–23.7., Hofheim 26.–30.7., Bonn 9.–13.8., Dortmund 16.–20.8., Oldenburg 23.–27.8. und Bielefeld 6.–10.9. Weitere bzw. größere Fotos gibt es hier und noch mehr in diesem Album. [Daniel Fischer]

Museum of the Moon – jetzt in Duisburg

Die 7 Meter großen Monde des britischen Künstlers Luke Jerram, „Museum of the Moon“ genannt und mit Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter bedruckt, waren inzwischen öfters in Deutschland zu Gast, erstmals open air in Essen Ende 2018 – und jetzt ist einer in der Salvator-Kirche in Duisburg zu sehen, im Rahmen der 44. Duisburger Akzente noch bis zum 2. April inklusive. Die Kirche ist Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und Donnerstag bis Sonntag zusätzlich von 19 bis 22 Uhr geöffnet.

So stellt sich der Mond (PDF-Seite 18) aus Sicht des Eingangsbereichs hinter dem Hauptportal mit verschiedenen Brennweiten dar: der gewohnteste Anblick (noch mehr wäre dies von der Orgelempore der Fall). Der 90 kg schwere luftgefüllte Mond ist in der Vierung an einem einzigen Seil in 17 Metern Höhe befestigt und wird durch eine kaum sichtbare seitliche Verspannung am Rotieren gehindert. Ein Kabel führt von oben Strom zu: für eine Beleuchtung von innen (es ist immer und von allen Seiten ‚Vollmond‘) und eine Pumpe, die ihn unter Druck hält, denn sonst würde er rasch Tränenform annehmen.

Drei andere Perspektiven: aus den beiden Seitenschiffen und von schräg unten aus dem Chorraum …

… und direkt von unten – wo sich nahe des Südpols ein Stiching-Problem mit den LRO-Aufnahmen zeigt. Bei dem heutigen Besuch konnte das Museum of the Moon bei drei Lichtverhältnissen erlebt werden: oben anderhalb Stunden vor Sonnenuntergang …

… und kurz nach demselben, als der Kontrast von Mond und finsterem Kirchenraum erheblich war und sich viele Besucher eher vergeblich um originelle Fotos bemühten …

… bis der Wächter aus Sicherheitsgründen das Licht im Hauptschiff einschaltete: noch einmal Blicke aus dem Chor sowie von der Kanzel und aus dem inzwischen wieder gut gefüllten Hauptschiff – am gestrigen Samstagabend wurden 400 Besucher gezählt – zurück auf die Vorderseite. 69 Fotos von diesem Doppel-Besuch mit zwei Kameras aus zahlreichen Perspektiven gibt es in Alben hier bzw. hier, Fotos anderer z.B. hier, hier und hier und einen Clip vom WDR – und hier der Schauplatz von außen:

[Daniel Fischer]

Die Sonnenfinsternis 2022 – in Webcasts

Von der überall nur partiellen Sonnenfinsternis am 25. Oktober hat es auch wieder zahlreiche erfolgreiche Webcasts gegeben: Hier sind Aufzeichnungen erfolgreicher aus aller Welt eingebettet, v.a. aus Deutschland, dem U.K. und Indien. In anderen Videoformaten gab es auch welche aus Halle, dem Oman und nochmals Indien. [Daniel Fischer]